14.11.2024
Mancher kennt das Phänomen vielleicht - bis kurz vor Ende der vierten November-Woche füllen sich die eigenen Online Shopping-Carts mit zahlreichen Produkten. Und obwohl das Geld auf dem Konto liegt und man all die Dinge auch wirklich haben will, bleibt der Bestellknopf stumm. Gewartet wird auf den großen Moment, den Tag, an dem man angeblich dieeee Mega-Schnäppchen machen kann, den Black Friday.
Wenn es dann so weit ist, die Kreditkarte heiß läuft und endlich die neue Spielkonsole, die Heißluftfritteuse oder die lang ersehnten Kopfhörer mit dem bombastischen Bass bestellt wurden, dann trägt man einen kleinen Bruchteil zu den Milliarden an US-Dollar bei, die weltweit am Black Friday online umgesetzt werden. Im Jahr 2023 war das die besagte Summe von 70,9 Milliarden US-Dollar. Die darauffolgende Cyber Week markierte ein Bestellvolumen von sogar 298 Milliarden US-Dollar. Ein Anstieg von sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr.[1] Damit lag der Bestellwert der 'Schnäppchen' knapp über dem Bruttoinlandsprodukt von Portugal aus dem gleichen Jahr.[2] Es gilt die Formel: Prozentzeichen gepaart mit hohen Zahlen = Dopaminschub fürs Gehirn und Anschalten des Belohnungszentrums.
Bei dem Umsatz mag man es kaum glauben, aber wenn man den weltweiten Vergleich macht, ist der Black Friday nicht das größte Einkaufsspektakel des Jahres. Obwohl in den USA und Europa extremst populär, verblasst er verglichen zum chinesischen Shopping-Blockbuster namens „Singles Day“, welcher jährlich am 11. November stattfindet und in der Vergangenheit noch weitaus umsatzstärker war.[3]
Die in der Grafik aufgeführten Werte zu den Jahren 2022 und 2023, basierend teilweise auf öffentlich verfügbaren Schätzungen.[4]
Die Rabattschlacht ist aber nicht nur ein Highlight für Shopper, sondern auch für Unternehmen, die den Tag fest zur Erreichung ihrer Umsatz- und Gewinnziele einplanen. Die E-Commerce Analyseplattform Adobe Analytics erwartet für 2024 erneut einen Anstieg der Umsätze am Black Friday von knapp zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr.[1] Statistiken zu den bevorzugten Produktkategorien deuten eine klare Tendenz an: Elektrogeräte, Bekleidung und Accessoires sowie Haushaltsgeräte und Dekoration gehörten rund um den Black Friday in Europa zu den am meisten gesuchten Waren des Jahres 2023.[4]
Geht man beispielsweise davon aus, dass die Konsumgüterbranche in diesem Jahr besonders stark von Black Friday und Co. profitieren könnte – sei es durch die Nutzung fortschrittlicher Technologien wie Künstliche Intelligenz, um Preise in Echtzeit anpassen zu können oder durch die Fortsetzung der Verschiebung vom physischen hin zum Onlinehandel, so könnte ein Sektor-ETF interessant sein, welcher zum Beispiel überwiegend in Unternehmen aus dem Konsumbereich investiert. Bei Konsumgütern wird zwischen zyklischen und nicht-zyklischen Unternehmen unterschieden. Nicht-zyklische Konsumgüter sind Produkte, die die Grundbedürfnisse des menschlichen Lebens stillen, also Nudeln, Toilettenpapier etc. Sogenannte zyklische Konsumgüter beinhalten Waren oder Dienstleistungen, die als nicht wesentlich angesehen werden, aber dennoch wünschenswert sind, wie zum Beispiel Flugreisen, oder die bereits erwähnten Elektronikgeräte, die am Black Friday mit zu den beliebtesten Produkten gehören.[4]
Aber auch in der Welt der Finanzen zeigen sich Rabatte, die für Freude sorgen könnten. Denn ETFs sind über die Zeit immer günstiger geworden. In den USA ist die sogenannte Total-Expense-Ratio (TER) für Aktien-ETFs von 0,34 Prozent im Jahr 2009 auf durchschnittlich 0,16 Prozent im Jahr 2021 gesunken.[5] Die (TER), auch bekannt als Gesamtkostenpauschale, umfasst sämtliche laufenden Kosten eines ETFs. Diese setzen sich aus zwei Hauptkomponenten zusammen: der Fixgebühr und der Verwaltungsgesellschaftsgebühr.[6] Auch in Europa kann man von diesem Trend profitieren, wie regelmäßig auftauchende Berichte zu Kostensenkungen in einzelnen Produkten zeigen.[7] In Deutschland kann man sich heute ein ETF-Portfolio mit Produkten für jede der großen Anlageklassen – Aktien, Anleihen und Rohstoffe – zusammenstellen, ohne dass die TER höher als 0,20 Prozent ausfällt.[8] Doch Vorsicht: Der günstigste ETFs muss dadurch nicht automatisch die beste Wahl sein. Diese Aussage gilt wohl beim Konsum ähnlich wie beim Investieren.
Wer nach dem für die eigenen Anlagepräferenzen und Ziele geeigneten ETF sucht, kann dabei neben den Kosten noch andere Faktoren berücksichtigen. Auf Xtrackers.de zeigen wir neben der TER und der Wertentwicklung auch, welche Wertpapiere Teil des Wertpapierkorbs sind, welche Methode zur Indexreplikation verwendet wird und Informationen dazu, ob ein ETF gegen Währungsrisiken abgesichert ist. Und wer überhaupt keine Zeit oder Lust dazu hat, sich mit dem Thema ETF-Auswahl auseinanderzusetzen, aber dennoch ein ETF-Portfolio nutzen möchte, kann für den Vermögensaufbau auch auf bequemere Alternativen ausweichen. Dann könnten sogenannte Portfolio ETFs eine interessante Lösung sein.
Zusammengefasst: Bieten der Black Friday und die darauffolgende Cyber Week alle Jahre wieder Kaufgelegenheiten mit anschließender Belohnung vom Gehirn, haben sich in der Finanzwelt eine gut diversifizierte Anlagestrategie und ein langer Atem stärker bewährt. Vielleicht eine Idee für dieses Jahr? Einfach mal ETFs auf den eigenen Wunschzettel setzen und langfristig geplant Freude haben, nämlich dann, wenn die Heißluftfritteuse wahrscheinlich schon längst im Keller vor sich hindümpelt.
Queue it, 2024, 171 Black Friday statistics every retailer needs to know in 2024, abgerufen am 28.10.2024: queue-it.com.
Statista, 2024, Portugal: Gross domestic product (GDP) in current prices from 1989 to 2029, abgerufen am 29.10.2024: statista.com
Quelle: Statista, statista.com
Daten zum China Single`s Day basieren teils auf Schätzungen des chinesischen Unternehmens Syntun, das unter anderem im Bereich der Datenanalyse tätig ist.: CNBC, Queue-it, 2024, abgerufen am 06.11.2024: cnbc.com und queue-it.com. Daten zu den Online Black Friday Umsätzen: Queue-it, Wisernotify, Demandsage, 2024, abgerufen am 07.11.2024: queue-it.com und wisernotify.com und demandsage.com. Für das Jahr 2021 wurde der Wert durch die Entwicklung der Online Black Friday Umsatzentwicklung aus den USA approximiert.
etf.com, 2024, ETF Expense Ratios: Everything You Need to Know, abgerufen am 30.10.2024: etf.com
DWS, 2024, Vorteile und Risiken von ETFs, abgerufen am 31.10.2024: etf.dws.com
ETF Stream, 2024, Five most important ETF fee cuts in Europe’s latest price war, abgerufen am 30.10.2024: etfstream.com
Die Aussage basiert auf dem Ergebnis der Suche nach den günstigen ETFs für die Anlageklassen Aktien, Anleihen und Rohstoffe. Durchgeführt über den Produktfinder der DWS oder die ETF-Suche von justetf.com.