Für die Zusammensetzung des S&P 500 ist ein Ausschuss verantwortlich, der bei der Auswahl der Aktien für das Kursbarometer unter anderem folgende Kriterien berücksichtigt:
- Marktkapitalisierung: Unternehmen müssen eine Marktkapitalisierung von mindestens 18 Milliarden US-Dollar aufweisen.
- Streubesitz: Mindestens 10 Prozent der ausgegebenen Stammaktien eines Unternehmens müssen öffentlich gehandelt werden.
- Finanzlage: In den S&P 500 werden nur Unternehmen aufgenommen, die im letzten Quartal und in den vier vorangegangenen Quartalen zusammengenommen schwarze Zahlen geschrieben haben.
- Handelsvolumen: In den letzten sechs Monaten vor der Aufnahme müssen mindestens 250.000 Aktien des Unternehmens gehandelt worden sein.
Aus den Unternehmen, die die Aufnahmekriterien erfüllen, wählt der Indexausschuss 500 Titel aus und achtet dabei darauf, dass die Unternehmen ausgewogen aus jedem der elf Sektoren im S&P 500 Index kommen. Die Einteilung der Sektoren basiert auf dem globalen Branchen-Klassifizierungsstandard (Global Industry Classification Standard – GICS) und umfasst IT, Finanzen, Gesundheit, zyklische Konsumgüter, Verbraucherdienstleistungen, Industrie, Energie, nicht zyklische Konsumgüter, Immobilien, Versorger und Roh- und Grundstoffe. Der GICS ist ein vierstufiges, hierarchisches Klassifizierungssystem, das die elf Sektoren in Industriezweige, Industrien und Subindustrien unterteilt.9 Investitionsgüter sind beispielsweise ein Industriezweig im Sektor Industrie, in dem wiederum die Luft-/Raumfahrt & Verteidigung eine Subindustrie darstellt.
Anhand der GICS-Klassifizierung entscheidet der Ausschuss des S&P 500, wie viele Unternehmen aus jedem Sektor in den Index aufgenommen werden. Diese sogenannte Sektorgewichtung schwankt im Laufe der Zeit entsprechend der Kursentwicklung der Unternehmen aus dem jeweiligen Sektor. So ist etwa der IT-Sektor derzeit mit rund 30 Prozent im S&P 500 gewichtet – nach weniger als 15 Prozent im Jahr 2014. Diese Zunahme ist auf die stark gestiegenen Kurse der IT-Indexmitglieder in den letzten zehn Jahren zurückzuführen.10
Änderungen am S&P 500 können jederzeit vorgenommen werden. In der Regel erfolgen sie als Reaktion auf wichtige Unternehmensentwicklungen wie Fusionen, Insolvenzen oder wesentliche Marktentwicklungen. Wird eine Aktie nicht mehr an der Börse gehandelt oder meldet ein Unternehmen Konkurs an, rückt aus der Liste der infrage kommenden Titel ein anderes Unternehmen nach.11
Der S&P 500 wird jährlich am dritten Freitag im Juni nach Börsenschluss neu zusammengestellt. Die Anzahl der Aktien wird vierteljährlich aktualisiert und spiegelt sich in den Indexgewichtungen wider. Wenn ein Unternehmen aus dem S&P 500 herausgenommen wurde, rückt erst bei der nächsten jährlichen Anpassung ein neues Unternehmen nach.12
Wie beim Dow erfolgt auch die Berechnung des S&P 500 mit Hilfe eines Divisors, der regelmäßig angepasst wird, um Änderungen wie Neuaufnahmen oder Herausnahmen zu berücksichtigen. Im Gegensatz zum Dow verwendet der S&P 500 als Zähler den Gesamtmarktwert seiner Komponenten statt die Summe ihrer Kurse.13 Der Divisor des S&P 500 liegt derzeit bei 8.395,39.14