Die jüngste Aufwärtsbewegung des Goldpreises wird durch eine Kombination makroökonomischer, geldpolitischer und geopolitischer Faktoren angetrieben. Gold gilt traditionell als sicherer Hafen und Inflationsschutz.
Folgende Faktoren erklären die jüngste Goldrallye:
1. Erwartete Zinssenkungen: Niedrigere Zinsen reduzieren die Opportunitätskosten für Gold, da das zinslose Edelmetall im Vergleich zu verzinsten Anlagen (wie Anleihen) tendenziell attraktiver wird.
2. Geopolitische Risiken & Krisen: Zunehmende geopolitische Spannungen (Kriege, politische Instabilität, Handelskonflikte) führen dazu, dass Anleger aus risikoreicheren Anlagen fliehen und in den sicheren Hafen Gold flüchten.
3. Zentralbankkäufe: Weltweit bauen Zentralbanken (insbesondere in Schwellenländern) ihre Goldreserven aus, um ihre Währungsreserven zu diversifizieren und die Abhängigkeit vom US-Dollar zu reduzieren.
4. Inflation und Schulden: Die anhaltende Inflation sowie steigende Staatsschulden (z. B. in den USA) lassen das Vertrauen in Papierwährungen sinken. Gold dient für viele als Wertaufbewahrungsmittel.
Korrelation des Goldpreises mit Goldminenaktien Die Beziehung zwischen dem Goldpreis und den Aktien von Goldminenunternehmen ist komplex, aber im Kern positiv korreliert. Allerdings ist der Goldpreis nur ein Faktor, der die Kurse der Goldminenaktien beeinflusst.
Folgende Faktoren haben einen Einfluss auf Goldminenaktien:
⚖️ Der Hebeleffekt (Leverage-Effekt) Zusammenhang: Der Goldpreis wirkt wie ein Hebel auf die Gewinne der Minenunternehmen.
Erklärung: Minenbetreiber haben fixe oder nur langsam steigende Produktionskosten (z. B. für Energie, Löhne, Ausrüstung).
Beispiel: Betragen die Kosten 1.500 USD/Unze und der Goldpreis steigt von 2.000 USD auf 2.500 USD (ein Anstieg von 25 %), so verdoppelt sich der Gewinn pro Unze von 500 USD auf 1.000 USD.
Dieser überproportionale Gewinnsprung führt in der Theorie zu einem stärkeren Anstieg der Minenaktien im Vergleich zum Goldpreis selbst. Dieser Hebel ist bei kleineren Goldminen, wie beispielsweise die im Vaneck Junior Gold Miners ETF enthalten, tendenziell größer.
⚠️ Zusätzliche Risiken und Einflussfaktoren Die Korrelation zwischen dem Goldpreis und Goldminenaktien ist geringer als erwartet, da Goldminenaktien zusätzlich den Risiken des allgemeinen Aktienmarktes und spezifischen Unternehmensrisiken unterliegen:
Produktionskosten: Steigende Kosten können den Hebeleffekt abschwächen oder sogar aufheben, selbst wenn der Goldpreis steigt.
Unternehmensrisiko: Missmanagement, Förderausfälle oder politische Instabilität in Förderländern können den Aktienkurs negativ beeinflussen.
Aktienmarktrisiko: Goldminenaktien sind Aktien und können in Phasen einer breiten Aktienmarktkorrektur mit dem Gesamtmarkt fallen, auch wenn Gold als sicherer Hafen gefragt ist.
Aber: Hohe Korrelation zu Aktienmärkten und Unternehmensrisiken. Goldminenaktien sind oft volatiler als der physische Goldpreis, mit dem Potenzial für eine Outperformance in einem Bullenmarkt, aber auch mit dem Risiko eines stärkeren Rückgangs bei fallenden Aktienmärkten. Durch die hohe Korrelation zu Aktienmärkten eignen sich Goldminenaktien daher nicht als Substitut für physisches Gold. Zudem bestehen zusätzlich Unternehmensrisiken, die den Aktienkurs stark beeinflussen können.